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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 110

1911 - Trier : Lintz
110 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Zerknitterung ihrer Hauptfalten soll aber als ein begleitender Vorgang zu gewaltigen Schubbewegungen aufzufassen feilt. Alter der Faltengebirge. Die meisten der heutigen Faltengebirge haben ein verhältnismäßig junges Alter, so Alpen, Pyrenäen, Schweizer Jura, Appennin, Atlas, Karpaten, Balkan, Kaukasus, die gewaltigen Gebirge Zentralasiens und auf der Westseite Amerikas und die Australischen Alpen. Dagegen sind Ural und Alleg hann-Gebirge (alligenni) alte Faltengebirge und daher viel stärker abgetragen. c) Die vulkanische Tätigkeit. § 58. Verbreitung der Vulkane. In allen Bildungszeiten der Erde haben vulkanische Ausbrüche stattgefunden. Granit und Syenit sind alte Eruptivgesteine, Porphyr und Melaphyr solche einer spätern Zeit, Trachyt und Basalt sehr junge vulkanische Gesteine. Die ganze Urgesteinszone der Erde ist reich an vulkanischen Einbettungen, von denen viele nach Zerstörung der obersten Erdschichten zum Vorschein gekommen sind. Die vulkanischen Ereignisse begleiteten, wie die Verteilung der früheren und jetzigen Vulkane erkennen läßt, die beiden Hanpt- Vorgänge der Gebirgsbildnng, die Schollenbewegung und Faltuug. Die Bruchliuieu der senkrechten Schollenbewegung sowie die Leitlinien der Faltenbewegung wurden auch die vulkanischen Linien der Erde. Die Vulkanberge (Titelbild) zeichnen sich gewöhnlich durch die Regelmäßigkeit ihrer Form und ihre stattliche Höhe aus. Verlauf der Vulkanausbrüche. Man nimmt an, daß die Vulkan- Herde in der Erdkruste liegen. Der Beginn vulkanischer Tätig- keit wird gewöhnlich durch Erdbeben schou eine Zeit vorher angezeigt. Der Berg fängt an zu rauchen, ein Zeichen, daß sich Öffnungen gebildet haben. Die Erdbeben wiederholen sich; stärkere und schwächere Stöße folgen aufeinander. Plötzlich öffnet sich der Berg iu einem breiten Spalt, die Erde dröhnt, und aus der Öff- 9166.25. Bulkanberg. uuug schießt eiue gewaltige weiße Walke, hauptsächlich aus Wasser- 4. Hohlraum oder ausgefüllt mit erkalteter Lava, hampf bestehend, empor. In der 5. Kraterspalt. <• Höhe breitet sie sich aus, so einer Pinie ähnelnd, mit der sie schon Plinins beim Ausbruch des Vesuv i. I. 79 v. Chr. verglich. Mit den Dämpfen und Gasen werden Aschen- teile und brennende Fetzen von Lava in allen möglichen Größen empor- geschleudert, so daß sich die Wolke stellenweise schwarz färbt oder feurig aufleuchtet. Die flüssige Lava nimmt beim Niederfallen eine rundliche

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 115

1911 - Trier : Lintz
Die Gestemshülle der Erde. 115 Seite hin, so entsteht auf dieser ein Steil- oder Berg-, auf der andern ein Flachufer, wie bei deu südrussischen Strömen. Deltabildung. In großem Umfange findet die Bildung von Neuland an der Mündung vieler Ströme statt. Ergießt sich der Strom in ein seichtes Meer, so füllt er dasselbe in der Nähe der Küste bald mit seinen Ablagerungen aus. Schlamminseln tauchen auf und schließen sich zu einer Barre, durch die sich der zur Gabelung ge- zwnngene Strom neue Mündungspässe brechen muß. So wächst eine Landstrecke zwischen den Armen des Stromes ins Meer hinein, die den Namen Delta führt. c) Die Tätigkeit der Gletscher: Gletscherjchliss und Gletschererosion. Gletscherschliff, Tal-, Seen- und Fjordbildung. In Gebieten, § 61. die vergletschert sind, tritt an die Stelle der Ausnagnngstätigkeit des Wassers eine ähnliche Tätigkeit des Eises, die Gletschererosion. Fels- flächen, über die das Gletschereis längere Zeit rutscht, werden ab- geschliffen. (Bilderanh. 21 n. 22.) So entstehen die Rundhöcker mit ihren kahlen Felsflächen. Im Eife eingeschlossene Felsstücke rufen auf diesen die Eis- oder Glazialschrammen hervor. (Bilderanh. 21.) Die Täler, denen die Gletscher folgen, müssen ausgefurcht und erbreitert werden; V-förmige Täler werden hierbei in D-förmige verwandelt. In früheren Vergletfchernngsgebieten blieben in den Vertiefungen des Bodens vielfach Seen zurück. Da die Gletscher die Zuschüttung der Täler mit Erdmassen verhüteten, zeigen die Flußtäler, die in der Eiszeit vergletschert waren, sehr steile Gehänge, wie die Fjorde Norwegens. Diese waren als Flußtäler schon vorgebildet und wurden durch die Gletscher erbreitert und vor der Ausmündung übertieft, b. h. bis unter die Meereshöhe ausgefurcht; die übertiefte Talstrecke füllte sich nach dem Wegtauen der Gletscher mit Meerwasser. An Stellen, wo das Gletscherwasser aus senk- rechter Höhe in die Spalten des Eises hinabfließt, läßt es auf dem Boden Ansstrudelungslöcher, fog. Gletschertöpfe (Bilderanh. 21) entstehen. Ablagerungen der Gletscher. Mehr noch als durch diese Tätig- keit helfen die Gletscher durch die Ablagerungen der Ober- und der Grundmoräne das Oberstächenbild der Erde umgestalten. Die Ober- moräne bildet sich durch das Abstürzen von Felsblöcken von den Berg- wänden. Wenn Verzweigungen eines Gletschers zusammentreffen, ver- einigen sich die innern Seitenmoränen zu eiuer Mittelmoräne. Im Gegensatz zur Obermoräne setzt sich die Grund moräne vorwiegend aus Schlamm zusammen, zu dem der Felsschutt allmählich zerrieben wird, 8*

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 135

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser- und Lufthülle der Erde. 135 den drei Kalmenzonen liegen die beiden Zonen der Passatwinde, so genannt, weil solche Winde von den Spaniern zur Überfahrt (passata) nach Amerika benutzt wurden. Sie sind die von den Polen nach den Äquatorgegenden ziehenden Luftströmungen, die auf der nördlichen Erdhälfte infolge der Drehung der Erde als Nordost-, auf der südlichen als Südostpassate auftreten. Die in der Höhe in umgekehrter Richtung stattfindenden Luftströmungen werden Antipassate (— Gegenpassate) genannt. Zwischen den Kalmenzonen der Wendekreise und den Polen liegen Gebiete mit wechselnden Winden. Land-, See- und Jahreszeiten-Winde. Der Luftaustausch zwischen Land- und Meeresgebieten wird durch deren ungleiche Erwärmung hervorgerufen. Landgebiete werden im Sommer stärker erwärmt, kühlen sich aber im Wiuter auch schneller ab als Meergebiete. Die nämliche Ursache ruft ^-^5 an der Küste den täglichen ^ X Wechsel zwischen Land- //i y h\Vnxi > < t m ,, ' A / Weczset?i(& T/tnäk \ v—^ V winden, die m der Nacht, f^f und Seewinden, die am U \ ' Tage wehen, hervor. >vm > Kazme^i ate/ii/uxfors ^ I südlichen Asien werden die U [f f / Jahreszeitenwinde Ky . Monsune (v arab.mansnm X vpx ^ A i — Jahreszeit) genannt. Im Sommer weht vom Indischen Ozean her der warme und Abb 40. Tie großen Luftströmungen auf der feuchte Südwestmonsun, der Erdoberflache. in China als Südostmonsnm auftritt, im Winter aber der kalte und trockene Nordostmonsun nach dem Indischen Ozean hin. Berg- und Talwinde. Ungleiche Erwärmung bewirkt drittens einen Luftaustausch zwifcheu Höhen und Tiefen, zwischen Gebirgs- ländern und Tiefländern, zwischen Berg und Tal. Man unterscheidet daher als örtliche Winde auch Berg- bezw. Gebirgs- und Tal- winde. Schattentäler erzeugen kalte Winde, wie das Beispiel des Wispertales, eines kleinen Seitentales vom Rhein im rheinischen Schiefer- gebiet, zeigt. Kalte Bergwinde machen sich z. B. in Oberschlesien im Frühjahr von den schneebedeckten Karpaten her bemerkbar. Wenn die Bergwinde aus großer Höhe als sog. Fallwinde in die Täler fallen, so treten sie, wie der Föhn in den Alpen, als warme Winde auf, weil eine zu höherm Druck herabsinkende Luftwaffe sich stärker erwärmt, als die gewöhnliche Wärmeabnahme mit der Höhe beträgt.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 137

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser-^und Lufthülle der Erde. 137 Regen- und Trockenzeiten. Die zeitlich sehr regelmüßig ein- tretenden sog. Tropenregen der ersten Zone wandern mit dem Stande der Sonne. Am Äquator fallen die Hauptregenzeiten ziemlich genau mit den beiden Tag- und Nachtgleichen zusammen. Jedoch ist in diesem Kalmengürtel der Erde (Gürtel der Windstille) kein Monat regenarm. In fast täglichen Gewittern schlägt sich der Wasserdampf, den der durch die starke Erwärmung erzeugte aufsteigende Luftstrom mit sich führt, nieder. An den Kalmengürtel, der eine Breite von 4—5° einnimmt, schließen sich Gebiete an, in denen die doppelte Regenzeit deutlicher ausgeprägt ist. Eine kürzere und eine längere wechseln mit je eiuer kleinern und größern Trockenzeit ab. Allmählich vollzieht sich der Übergang in die Wendekreiszone mit je einer kürzeren Regen- und einer sehr langen Trockenzeit. In großer Regelmäßigkeit stellen sich auch die Monsun regen ein. Winterregen. Während in den genannten Ländern die Regen- zeit in den Sommer fällt, empfangen viele Landstriche an der Westseite der Kontinente, vorwiegend infolge des Einfluffes der trockenen Paffate, keine Sommerregen; sie erhalten jedoch im Winter von W her etwas Feuchtigkeit. In Nordwesteuropa und Nordwestamerika verbreiten südwestliche Winde die Hauptfeuchtigkeit im Herbst und Winter. b. Die Gletscher. Anhäufung und Abgang der Schneemassen. Kalte Gegenden § 79. empfangen ihre Niederschläge in Form von Schnee. Diesem fehlt die Beweglichkeit des Wassers; er fließt nicht, sondern haftet. So häuft er sich an. Längs der Schneegrenze findet aber ein Abtauen der Schneemaffen statt. Vou steilen Gehängen fahren Lawinen mit Donner- getöfe hinab, und von sanften Gehängen sammeln sich langsam nach der Tiefe vorrückende Eisströme, die Gletscher. (Bilderanh. 20). Die Talwanderung des Gletschereises wird durch den Druck und das ab- wechselnde Schmelzen und Wiedergefrieren der Eismassen hervorgerufen. Die Schneegrenze liegt überall auf der Erdoberfläche in ver- fchiedener Höhe, weil auf ihre Lage außer den Wärmeverhältnissen noch andere Einflüsse, wie die Feuchtigkeit der Luft, die Regeumenge, Wind- richtuugen, einwirken. Gletscherbildung. Die Vorbedingung zur Gletscherbildung ist das Vorhandensein einer Firnmulde, in der sich der Schnee sammeln kann. Dieselbe ist gewöhnlich an Fläche dreimal so groß als die Zunge, d. i. der zur Tiefe vorrückende Eisstrom. Sie muß immer über der Schneegrenze liegen, während die Zungen bis 1400 m tiefer gehen. Nicht

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 141

1911 - Trier : Lintz
Die Menschenwelt. 141 gegenden, wo auch das Pflanzenleben die großartigste Entfaltung zeigt. Je näher den Erdpolen oder je höher über dem Meeresspiegel ein Gebiet liegt, um so mehr schwindet mit dem Pflanzen- auch das Tierleben. Bedeutung der Bewegungsfreiheit. Das Tierleben unterscheidet sich jedoch vom Pflanzenleben dadurch, daß seine Entwicklung außer^an Nahrung und Klima noch an andere Daseinsbedingungen geknüpft ist. Die Tiere verlangen Bewegungsfreiheit, die meisten Arten eine sehr bedeutende. Das reichste Tierleben hat in den Tropen nicht der Urwald, der die üppigste Entfaltung der Pflanzenwelt darstellt, aber infolge seiner dichten Bewachsuug und seines Dunkels die Fortbewegung sehr erschwert, souderu die lichte, baumarme, aber grasreiche Savanne, die eine fast schrankenlose Bewegungsfreiheit gestattet. Tiergeographische Provinzen. Jede Beschränkung der Be- Wegungsfreiheit der Tiere hemmt die Entwicklung und Verbreitung gewisser Tierarten. Die Wüste Sahara vermochten die Bären nach 8 hin nicht zu überschreiten. Je mehr die Ausbreitung der Tiere gehemmt war, desto ungleicher wird das Tierleben zweier Länder fein. V!. Die Menschenwelt. 1. Die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen. Der Mensch will leben. Er muß deshalb für N^ah^rnng, Kleidung und Wohnung sorgen. Die vielerlei Arbeiten, die er hierzu verrichten muß, faßt mau unter dcn Namen „Wirtschaftliche Tätigkeit" zusammen. Um in dieser tüchtig zu werden, haben sich die Menschen bestimmten Berufen (Arbeitszweigen) zugewandt. Das wirtschaftliche Leben der Menschen ist also sehr vielgestaltig. a) Die Gewinnung 6er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Es sind zunächst die Berufe zu unterscheiden, die sich mit der § 82. Gewinnung von Nahrungsmitteln und der gewerblichen Rohstoffe befaffen. Diese Berufszweige sind Ackerbau (Anbau überhaupt), Viehzucht (nebst Jagd und Fischfang) und Bergbau. Ackerbau und Viehzucht faßt man auch unter dem Namen „Landwirtschaft" zusammen. Ackerbau. Nach den Gegenständen des Anbaues unterscheidet man Getreide-, Gras-, Kartoffel-, Zuckerrüben-, Flachs-, Hopfen-, Tabak-, Gemüse-, Obst-, Weinbau nsw.; nach den Örtlichkeiten des Anbaues unterscheidet man Feld-, Garten-, Wiesenbau, Forstwirtschaft usw.

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 111

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. Iii Form an. Die großen Stücke werden Bomben, die kleinen Lapilli genannt. (Bilderanh. 15.) Ein Hagel von solchen brennenden Stein- kugeln und von seiner Asche geht aus der Wolke, aus der Blitze zucken, nieder. Die Wasserdampfmengen aber, die von ihr in die Luft geführt werden, veranlassen gewaltige Regengüsse, und schlammige Fluten wälzen die niedergegangenen Aschenmassen zum Teil wieder fort. In der Regel ergießen sich auch Ströme glühender Lava, die im Innern des Vulkans emporgequollen ist, abwärts, oder ein Windhauch brennender Abb, 26. ®cr Mosenberg bei Manderscheid in der Eifel mit einem Krater. Gase vollendet das Werk der Zerstörung, wie es beim Untergang der Stadt St. Pierre auf der Insel Martinique geschah. Bulkanberge. Die vulkanische Asche wird durch den Wind oft weithin fortgeführt, fo bei dem gewaltigen Ausbruch des Jnfelvnlkans Krakatan über ein Gebiet von 750000 cikm. Die feinsten Aschenteilchen steigen bis in die höchsten Lustschichten. Alle dicken Auswurfsgesteine fallen aber iu nächster Nähe der Ausbruchstelle zur Erde und schütten allmählich einen hohen Aschenkegel auf. (Abb. 25.) Durch diesen führt ein senkrechter Kanal, dessen oberes, trichterförmig erweitertes Endstück Krater (Abb. 26) genannt wird. Der Aschenkegel wird gewöhnlich sehr

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 112

1911 - Trier : Lintz
112 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. schnell wieder zerstört und durch die Regenfluten abgetragen. Dadurch werden die Lavamassen, die bereits in dem Abzugskanal erstarrten, freigelegt. Manche schöngeformten Vulkankegel haben sich auf diese Weise aus ihrer Aschenhülle herausgeschält, wie die Kuppen des Sieben- gebirges. Bei der Erkaltung gliedert sich die Lavamasse oft in regelmäßig geformten Säulen und Pfeileru voneinander ab. Diese Sänlenbildnng ist besonders dem Basalt eigentümlich. (Bilderanh. 16.) Enthielt der Vulkankegel Hohlräume, so bleibt ein Ringwall zurück, der häufig einen kleinen See umschließt, wie es bei deu Maaren der Eisel der Fall ist. Verwandte Erscheinungen Den Vulkanen verwandte Erscheinungen sind die Gasausströmungen, heißen Quellen, Geyser und Schlammvulkane. Die heißen Quellen führen Wasser aus großen Tiefen zur Erdoberfläche und ent- halten infolge ihrer hohen Wärme viele mineralische Stoffe in gelöstem Zustande. Geyser heißen die Quelleu, dereu Entleerung periodisch erfolgt, sobald die Wasserdämpfe wieder die nötige Spannkraft erlangt haben, um die Wassermassen in die Höhe zu traben. (Bilderanh. 17.) Berühmt sind die Geyser auf Island, Neu- Seeland und des Mllowstone-Park in Nordamerika. Seit jüngster Zeit besitzt auch Deutschland eiuen Geyser, da ein auf der Rheininsel Namedy erbohrter Mineral- wasser-Sprudel alle drei bis vier Stunden eine etwa 50 m hohe Wassersäule in die Luft sendet. Schlammvulkane entstehen durch Quellen, aus denen Schlammmassen, mit Wasserdämpfen und Gasen vermischt, herausbrechen, die aber nicht vulkanisch und feuerflüssig sind, sondern aus Sedimeutgesteiu bestehen. 3. Oberflächliche Veränderungen in 6er Gesteinshülle. Die Formen anf der Erdoberfläche find keine ursprünglichen mehr. Durch die Vorgänge der Verwitterung und die Tätigkeit des Wassers und Windes sind sie wesentlich umgestaltet worden. a) Die Verwitterung. § 59. Verwitterungsvorgänge. Unter Verwitterung versteht man alle Vorgänge, die das Gestein chemisch zersetzen oder mechanisch zer- trümmern. Wie die Luft oxydierend auf die Metalle wirkt, fo greift sie auch alle Gesteine an. Temperaturwechsel und Feuchtigkeit be- schleunigen den sehr langsamen Verwitterungsvorgang. Gestein, das am Tage stark erhitzt wird und sich in der Nacht schnell abkühlt, springt oft unter lautem Klingen auseinander, weil sein Gefüge der wechselnden Ausdehnung und Zusammensetzung nicht standhält. Auf diese Weise haben sich die Steinwüsten gebildet, welche weite Gebiete der Sahara einnehmen. Auch der Frost spreugt das Gestein, weil das in die Spalten eingedrungene Wasser sich beim Gefrieren mehr ausdehnt. Infolge des Temperatnrwechfels und dieser Tätigkeit des Frostes geht in der Schnee- region der Hochgebirge, namentlich längs der Schneegrenze, eine

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 131

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser- und Lufthülle der Erde. 131 gangszeit vom Winter zum Sommer wird Frühling, vom Sommer zum Winter Herbst genannt. Nur in den beiden gemäßigten Zo.nen können diese vier Jahreszeiten unterschieden werden. Schon in der Nähe der Wendekreise, in der subtropischen Zone, sind Frühling und Herbst fast ganz ausgeschaltet, und es wechseln nur ein sehr langer Sommer und ein kurzer Winter miteinander ab. In der heißen Zone sind die Wärmeschwankungen sehr klein. Durch den Beginn des Regens nach der Trockenheit wird dort ein Wechsel der Jahreszeit bewirkt. Von den beiden Polargebieten liegt am 21. Juni und 21. Dezember abwechselnd das eine völlig innerhalb, das andere völlig außerhalb des Bereichs der sehr schräg ausfallenden Sonnenstrahlen, wodurch ein Gegensatz zwischen einer kurzen wärmeren und einer längern kälteren Jahreszeit hervorgerufen wird. Klimazonen und -Provinzen. Wäre nnr die verschiedene Wirkung der Sonnenstrahlung für die Beurteilung des Klimas maßgebend, so würde die Einteilung der Erdoberfläche in parallel zum Äquator laufende Klimazonen, vor allem in eine heiße, zwei gemäßigte und zwei kalte Zonen genügen. Es wirken aber noch so viele andere Einflüsse mit auf das Klima eines Landes ein, daß eine Einteilung der Erd- oberfläche in Klimaprovinzen ebenso notwendig ist. Diese weichen von dem Einteilungsplan des Gradnetzes oft wesentlich nach N oder S ab. Als Haupteinflüsse, die eine Verschiebung der Klimaprovinzen bewirken, machen sich die Höhenlage, der Bau der Landschaften und ihre Lage zum Meere geltend. Wärmeabnahme nach der Höhe hin. Mit der Erhebung der Erdoberfläche nimmt die Wärme ab. Weil die Erwärmung der Luftschichten nicht von oben her unmittelbar durch die Strahlen der Sonne, sondern von unten her durch das Ausstrahlen von Wärme aus dem erwärmten Erdboden erfolgt, müssen die obern Luftschichten kälter als die untern sein. Dies widerspricht scheinbar der Er- fahruug, die man in geschlossenen Räumen macht, und welche lehrt, daß warme Luft nach oben steigt. Das Heben der warmen Luft- schichten findet auch im Freien statt. Hierbei wird eine mechanische Arbeit geleistet, bei der Wärme verbraucht wird, und es tritt eine Abkühlung ein, die mit der Länge des zurückgelegten Weges immer größer werden muß. Die Wärmeabnahme mit der Höhe beträgt in völlig trockener Luft auf je 100 in rund 1° C. In wafserstoffreicher Luft sinkt die Wärme aber langsamer. Auch stören die wärme- ausstrahlenden Erhebungen der Erdoberfläche die Gleichmäßigkeit der Wärmeabnahme mit der Höhe. Durchschnittlich nimmt die 9*

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 138

1911 - Trier : Lintz
138 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. alle Gletscher senden eine eigentliche Gletscherzunge (Bilderanh. 20) aus. Man unterscheidet deshalb Gletscher 1. Ordnung, die aus Firn- mulde und großer Zunge bestehen, und solche 2. Ordnung mit nur kurzen oder ohne Zungen. Von jenen gibt es in den Alpen etwa 200, von diesen über 900. Am untern Ende der Gletscherzunge tritt unter dem Gletschertor der Gletscherbach heraus. (Bilderanh. 20.) Umwandlung des Schnees in Eis. Während der langsamen Talwanderung gehen mit den Schnee- und Eismassen große Veränderungen vor sich. Der Schnee verwandelt sich zunächst in rundliche, undurchsichtige Firnkörner, und diese verwandeln sich allmählich in die eckigen und durchsichtigen Gletscherkörner, die dicht aneinander gefügt sind. Das Gletschereis ist von bläulichen und weißen Bändern durchzogen. Die blaue Färbung rührt von Luftblasen ha:. Eine Schnee- flocke braucht etwa 200 bis 400 Jahre, bis sie am Gletscherrande als Gletscher korn abschmilzt. Gletscherspalten. Da die Bahn des Gletschers nicht gleichmäßig geneigt und gleichmäßig breit ist, gehen während der Talwanderung auch in der Lagerung große Veränderungen des Eises vor sich. Bald drängt sich dieses mehr zusammen, bald klafft es in Schollen auseinander. Es können sich drei Arten von Spalten bilden, Quer spalten, die dort entstehen, wo der Gletscher über eine Felskante auf eine steilere Bahn gelangt, Längsspalten, wo er sich mehr in die Breite ausdehnen kann, und Randspalten, wo ihn ein Felsvorsprung staut. Schnelligkeit der Gletscher. Die Schnelligkeit, mit der das Gletschereis talwärts wandert, ist verschieden, sowohl bei den einzelnen Gletschern als anch bei demselben Gletscher. Je nach der Schnelligkeit schiebt sich die Gletscherzunge entweder vor oder sie geht zurück. Schon die stärkere Wärmewirkung am Tage und in der wärmeren Jahreszeit bedingt die verschiedene Schnelligkeit der Talwanderung der Gletscher. Mehr wirkt aber eine Zunahme der Niederschläge. Perioden größerer Feuchtigkeit haben stets ein stärkeres Vorwärsschreiten der Gletscherzungen zur Folge; doch tritt diese Erscheinung erst einige Jahre später ein. Die nmge- kehrte Erscheinung rufen andauernde Trockenzeiten hervor. Eiszeit. Die Vergletscherung beschränkt sich heute auf die Polar- gebiete und höchsten Gebirge. Aber Spuren früherer Vereisung finden sich in vielen Ländern, so daß man von einer Eiszeit (Bilderanh. 18) spricht. In dieser waren Nordeuropa und Nordamerika so vergletschert, wie es noch heute Grönland ist, und auch von den Alpen und anderen Gebirgen giugen riesige Gletscher aus. Ihre Ursache war eine Tempe- ratnrabnahme. Eine Wärmeabnahme von S1^0 C. würde genügen, um ganz Nordenropa in ähnlicher Weise zu vergletschern, wie zur Eiszeit. In dieser fand infolge von Temperaturfchwaukungen ein mehrmaliges Vorwärts- und Rückwärtsschreiten der Gletscher statt, wie die Ablagerungen (s. § 61) der Gletscher erkennen lassen. Schotter und Sand, sowie Geschiebelehm wechseln ab. In den Vertiefungen der Moräneland- schaften und Rinnen der Gletschergewässer blieben zahlreiche Seen zurück.

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 140

1911 - Trier : Lintz
140 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Bodenarten begünstigen das Pflanzenleben nicht in gleichem Maße. In steinichtes Erdreich können die Pflanzen nicht so gut eindringen, als in weiches Erdreich. Sehr verschieden ist die Nährkraft des Bodens. Durch große Nährkraft zeichnen sich der vulkanische Boden, der Schwemmboden an den Flüssen und der Marschboden an der Küste und am Unterlaufe der Ströme aus. Der Saudboden ist dagegen wenig fruchtbar; auch trocknet er zu schnell aus, da er das Wasser durchsickeru läßt. Ebenso ist der Kalkboden sehr durchlässig. Der Tonbodeu läßt dagegen das Wasser nicht mehr durch, nachdem er sich voll Wasser gesogeu hat. Der Lehmboden hält das Wasser genügend fest und läßt es genügend durch. In Sand- und Kalkboden kann auch die Wärme leicht eindringen; diese Bodenarten erwärmen sich daher sehr schnell, während ein tonreicher Boden sich nur langsam erwärmt. Verschiedenheit des Pflanzenlebens. Auf verschiedenem Boden wachsen auch verschiedene Pflanzen. Man spricht von einer Fels- (Gebirgs-), Kalk-, Sand-, Heide-, Sumpf-, Moor-, Salz- und Strandflora. Noch mehr als der Boden beeinflußt das Klima die Eut- faltuug des Pflanzenlebens. Sowohl vom Äquator nach X und 8 hin als anch von der Tiefe zur Höhe nimmt die Üppigkeit des Pflanzenlebens ab. Am üppigsten ist die Pflanzenwelt der heißen Länder oder Tropenländer, die tropische Flora, am dürftigsten die der Polar- länder, die polarische Flora (auch arktische und antarktische Flora genannt). Der polarischen Flora entspricht die Hochgebirgsflora. Nicht nur die Üppigkeit, fouderu auch die Zusammen- setzuug der Pflanzenwelt wird durch das Klima stark beein- flnßt. Zu unterscheiden sind namentlich die fast pflanzenlose Wüste, die pflanzenarme Halbwüste, die grasreiche, aber baumlose Steppe (Prairie, Pampas), die baumbesetzte Steppe oder Savanne, der Busch- wald, der eigentliche Wald und der Urwald. Besondere Arten der Bewachsnng des Bodens sind noch die Tundra (Moos- und Flechten- steppe des Nordens), die Dschungeln (Sumpfdickicht) und die Man- growewälder der Küste. 2. Die Entfaltung des Tierlebens. § 81. Abhängigkeit vom Pflanzenleben. Ohne Pflanzenleben ist also auf dem Lande kein Tierleben möglich. Je üppiger sich in einer Gegend die Pflanzen entfalten, zu desto höherer Entwicklung können infolge der reichlichen Ernährung im allgemeinen auch die Tiere gelangen. Auf der höchsten Stufe steht darum das Tierleben der Tropen-
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